In der Kindertagesstätte Purzelbaum gibt es vier Gruppen. Sie ist eine kombinierte Tageseinrichtung für rund 70 Kinder im Alter von 4 Monaten bis zum Schuleintritt. Davon besuchen 18 Kinder die Waldgruppe „Turboschnecken“ auf dem Gelände des „Haus Stade“. Es stehen Betreuungsplätze für 35 Std. und 45 Std. zur Verfügung. Es gibt für 16 Kinder U3-Plätze, die restlichen sind für Ü3-Kinder vorgesehen. Seit 2017 ist der Purzelbaum anerkanntes Familienzentrum.
Die Reformpädagogik aus Italien ist weltweit anerkannt und wurde in den 50er Jahren von der Ärztin Maria Montessori entwickelt, mit einem Arbeitsmaterial, das logisch aufeinander aufbaut. Montessori nimmt das Kind ernst und bezeichnet sein Spiel als Arbeit – gleichwertig der Arbeit des Erwachsenen.
Die teiloffene Arbeit im Kindertagesstättenbereich gehört zu den innovativen, pädagogischen Ansätzen der Gegenwart.
Die Räume sind für alle Kinder zu jeder Zeit zugänglich. Jeder Raum hat eine andere Funktion. Einzelne Erzieher:innen haben verschiedene Schwerpunkt. Gearbeitet wird in Kleingruppen.
Die Kernaussagen lauten:
Wir arbeiten situationsorientiert, d.h. auf die konkrete, aktuelle Situation einzugehen ist für uns wichtiger als unsere Tages-, Wochen- oder Monatsplanung umzusetzen. Tagesereignisse und -situationen haben Vorrang.
Prägend für den demokratischen Erziehungsstil ist eine beidseitige hohe Akzeptanz, eine gut funktionierende Kommunikation zwischen Kindern und Erzieher:innen und das bewusste Einbeziehen der kindlichen Wünsche und Bedürfnisse, die diese auch frei äußern und bewusst einbringen dürfen.
Zur Sozialerziehung gehört auch das Akzeptieren des Andersseins, d.h. die Rücksichtnahme und Verantwortung für Menschen mit Behinderungen. Das Team der Kindertagesstätte Purzelbaum betreut auch Kinder mit Behinderungen. Die Behinderungen sind unterschiedlich, z.B. Entwicklungsverzögerungen, Sprachstörungen oder Körperbehinderungen. Das Team bildet sich in diesem Bereich stetig fort.
Mathematisches Denken ist ein sich von Gegenständen lösendes Denken, von konkreten Einzelphänomenen zu abstrakten Allgemeinbegriffen.
Wir arbeiten mit dem von Maria Montessori entwickelten mathematischen Materialien, die das logische Denken der Kinder fördert, ohne die genauen Begriffe zu kennen bzw. diese in einem späteren Lernschritt zu benennen – hierzu gehören z.B. die „Einsatzzylinder“ ab dem ersten Lebensjahr.
Der frühe Umgang der Kinder mit Zahlen und Ziffern ist selbstverständlich, genauso wie mit Begriffen aus der Geometrie (Elipse, Kreis, Trapez, Prisma usw.)
Vergleiche wie „Der Kreis ist wie ein Ball oder das Rechteck ist wie der Schrank, das Prisma wie ein Hausdach“ fliesen in die tägliche Arbeit ein.
Bauklötze und Konstruktionsmaterial stehen den Kindern zur Verfügung. Sie erkennen dabei physikalische Gesetzmässigkeiten und probieren mit Faszination und Ausdauer vielfältige mechanische Funktionen aus. Das Auseinandernehmen von alten technischen Geräten unterstützt ihr Verständnis für mathematisch-technische Vorgänge. Kleine physikalische Versuche und Experimente gehören zum Alltag der Arbeit in der Tageseinrichtung.
Die Wahrnehmung der Sinne sind die Grundlage künstlerischer Ausdrucksfähigkeit. Dabei geht jedes Kind anders vor und findet höchst originelle Wege den vielfältigen Sinneswahrnehmungen seinen individuellen Ausdruck zu verleihen.
Mit einer Vielfalt von Ausdrucksformen nimmt jedes Kind von Geburt an mit der Welt Kontakt auf. Dazu gehören das erste Lallen, Horchen auf Musik, erste rhythmische Körperbewegungen, Matschen im Sand und Kritzelversuche. Schneiden mit der Schere ist höchst spannend, Bauen und Konstruieren mit Klötzen und anderem Konstruktionsmaterial regt die Phantasie an und führt die Kinder an ihren Plan der Welt heran. Teamgeist und Kooperation finden hier ihre Grundlagen.
Im Atelier haben die Kinder Zugang zu den unterschiedlichsten Bastel- und Werkmaterialien, die ihre Experimentierfreude anregen und ihren Forscherdrang wecken. Wertfreies, kostenloses Abfallmaterial aus dem Haushalt wie Papprollen, Plastikdosen, Metallreste usw. probieren Kinder aus und entwickeln Neues daraus.
Durch Museumsbesuche, aber auch durch ausgesuchte Werke berühmter Künstler, werden die Kinder frühzeitig an den Kunstbegriff herangeführt. In eigenen Kinderkunstausstellungen zeigen die Kinder ihre Werke. Jedes gemalte Bild eines Kindes ist ein Unikat und so mancher Künstler sehnt sich nach dem archaischen künstlerischen Ausdruck eines Kindes.
„Hundert Sprachen hat das Kind“ (L.Mallaguzzi /Reggio Pädagogik) – zwar hat ein Kind meist nur eine Sprache, aber wir geben ihm 100 Möglichkeiten, sich seine Gefühle und Gedanken auszudrücken und seine eigene Sicht der Welt darzustellen.
Das Anfassen der unterschiedlichen Werkstoffe hat für das Kind eine besondere Bedeutung:
Mit den Händen zu modellieren und eigene Werke und Gegenstände zu schaffen steigert sein Selbstvertrauen und seine Ich-Kompetenz. Eine professionelle Keramikerin leitet die Kinder in der Kindertagesstätte Purzelbaum alle 14 Tage zum Töpfern an.
Die Heranführung der Kinder an unterschiedliche Musikrichtungen und Musikinstrumente – klassisch bis modern – gehört zu unserem pädagogischen Alltag. Orffsche Instrumente, Trommeln und Blockflöte, sowie der Bau von eigenen Instrumenten erweitern das Lernfeld der Kinder.
Zur besonderen musikalischen Förderung können die Kinder die musikalische Früherziehung und den Blockflötenkurs besuchen.
Tanzen bereitet schon den kleinsten Kindern eine besondere Freude. In der Bewegung nach Musik finden sie eine emotionale Ausdrucksmöglichkeit. Sie erfahren und entwickeln ein besonderes Körpergefühl und lernen sich zu steuern.
In der Rollenspielecke können die Kinder sich verkleiden, in immer andere Rollen schlüpfen, sich ausprobieren, kommunizieren und im Doktorspiel den Körper entdecken.
Die KiTa Purzelbaum ist seit 2006 ein anerkannter Schlaumäuse-Kindergarten
Der maßvolle Umgang mit den vielfältigen Medien gehört für uns unbedingt in den Erziehungsalltag. In einer technisierten Umwelt ist der frühe Umgang mit den unterschiedlichen Medien eine Erweiterung der allgemeinen Lebenskompetenz.
Hierbei hat das Bilderbuch den gleichen Stellenwert wie der Fotoapparat, das Radio, der CD-Player, der Computer und das Tablet oder Handy. Die Kindertagesstätte Purzelbaum gehört zu den wenigen Einrichtungen, in der Computer dem Personal und den Kindern zur Verfügung stehen.
Mit dem Programm „Schlaumäuse“ von Microsoft, einem Sprachschulungsprogramm auf dem Computer, arbeiten die Kinder ab dem 4. Lebensjahr. Sie haben eine eigene Datei und arbeiten in Kleingruppen oder alleine.
In Abständen findet Kinder-Kino statt.
Bereits der Säugling drückt seine Bedürfnisse und Empfindungen durch Bewegung aus. Er strampelt mit Armen und Beinen, wenn er eine bekannte Stimme hört und sich freut.Er zeigt sein Unwohlsein, indem er sich abwendet und den Körper anspannt. Die Beweglichkeit des Körpers ermöglicht den Kindern, die Welt aus unterschiedlichen Perspektiven wahrzunehmen: im Liegen, auf dem Arm des Erwachsenen, beim Krabbeln, Laufen oder durch das Klettern auf Bäume.
Kinder sind ständig in Bewegung und es gilt, diesen Bewegungsdrang, mit dem sie die Welt erforschen, zu erhalten. Sie erwerben auf diese Weise ihre Geschicklichkeit, schulen ihren Gleichgewichtssinn und erobern die Welt. Die Kindertagesstätte Purzelbaum bietet ein breit gefächertes Bewegungsangebot für alle Altersstufen in den Gruppenräumen, der Turnhalle, auf dem Außengelände und auf dem Gelände des TV-Hoffnungsthal. Spezielle Angebote wie Psychomotorik, Yoga, Karate, ein großes Trampolin, das Planschbecken, Tanz- und Entspannungsangebote runden dieses Angebot ab. Grobmotorik und Feinmotorik können sich so optimal entwickeln. Die Bewegungsförderung gehört zur Gesundheitsförderung und ist Prävention für ein gesundes und aktives Leben.
Bewegungserziehung
Die Bewegungserziehung in unserer Kindertagesstätte wird deutlich im pädagogischen Ansatz
Ziele unser Erziehung durch Bewegung sind
Einen besonderer Schwerpunkt unserer Bewegungserziehung bildet die Psychomotorik – Bewegungsspaß mit Wirkung:
Prof. E. J. Kipphard – der Begründer der deutschen Psychomotorik – kennzeichnet die Psychomotorik als „eine ganzheitlich-humanistische, entwicklungs- und kindgemäße Art der Bewegungserziehung“. Der Begriff Psychomotorik weist auf die enge Verbindung von Psyche und Motorik hin. Die Sportpädagogik zielt auf eine „Erziehung zur Bewegung“, während die Psychomotorik eine „Erziehung durch Bewegung“ beabsichtigt.