Besonderheiten unserer Waldgruppe: „KiTa ohne Wände“
Werte und Ethik
Der Wald und die Natur laden zur Stille und zum Innehalten ein. Kinder sprechen mit Tieren und Steinen. Sie erleben sich verbunden mit allem, was sie umgibt. Das Leben aus dem Herzen wird in der heutigen Zeit immer früher verdrängt durch die Eile, die ungefilterten Außenreize und die Vorstellungen von Autoritätspersonen.
Sprache und Kommunikation
Die Umgebung selbst bietet mit ihren ständigen Veränderungen viele Anlässe zur Kommunikation. Aber auch durch die „Spielzeugfreie“ Umgebung werden Spielpartner und Sprache nicht durch Dinge ersetzt, sondern mit sprachlicher Erläuterung ins Spiel gebracht.
Ökologische Bildung
Die Achtung der Natur und das Sich-Begreifen als Teil des Ganzen vermittelt Gefühle der Geborgenheit, Vertrautheit und Verantwortung. Durch das Leben und Beobachten in der Natur erhalten die Kinder ein sehr umfangreiches Wissen. Die Kinder lernen die Veränderungen durch die Jahreszeiten im Wald, an den Tieren, Bäumen und Pflanzen kennen, fangen an Pflanzen zu unterscheiden und bauen Wissen über die verschiedenen Tiere auf. Auch werden die Kinder mit dem Aussterben bedrohter Tiere und dem Herumliegen von Müll konfrontiert. Durch das unmittelbare Erleben dieser Ereignisse wächst bei den Kindern ein ökologisches Bewusstsein, welches wir in der heutigen Zeit dringend brauchen.
Sinneserfahrung
In der Natur wird die Sinneswahrnehmung durch ihre unerschöpflichen Eindrücke geschult:
Sehen – Bunte Blätter, große Bäume, graue Wolken;
Hören – raschelnde Blätter, Vogelstimmen;
Riechen – moosiger Boden, Blumen;
Schmecken – Brombeeren, Regentropfen;
Fühlen – Hartes und weiches, glattes und raues, nasses und trockenes;
Gleichgewicht – Ein unebener und verschiedenartiger Boden stellt hohe Anforderungen an den Gleichgewichtssinn der Kinder;
Orientierung – Die Kinder finden sich in „ihrer Umgebung“ gut zurecht.
Bewegung
Kinder lernen durch Bewegung und haben Spaß daran. Die vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten im Waldkindergarten begünstigen die Sprachfähigkeit und das Denkvermögen.
Kinder, die sich regelmäßig draußen bewegen, atmen gleichmäßig und intensiv Sauerstoff ein, was den Körper, die Seele und den Geist kräftigt. Die Bewegung in der Natur ist die natürlichste und gesündeste Form der Bewegung.
Umgefallene Bäume laden zum Klettern und Balancieren, Büsche zum Verstecken, Hänge zum Robben und Rutschen, Tiere zum Nachahmen ein. Durch das vielfältige Bewegungsangebot entwickelt das Kind sein Körperbewusstsein.
Der Aufenthalt im Freien zu jeder Jahreszeit stärkt das Immunsystem. Durch das tägliche Erleben der Jahreszeiten passt sich der Organismus allmählich den Witterungsbedingungen an. Die Kinder werden weniger anfällig für Hitze, Kälte und Nässe.
Naturwissenschaft und Technik
Täglich entdecken Kinder im Waldkindergarten etwas Neues zum Ausprobieren und Erforschen. Die Kinder stellen Fragen über Zusammenhänge, Wirkungsbereiche und die sichtbaren Veränderungen in ihrer Umgebung. Diese Wissbegierde sollte nicht als Selbstverständlichkeit in der Natur betrachtet werden, sondern altersgemäß verständlich gemacht oder mit dem Kind zusammen erforscht werden.
Die Projektarbeit ist eine weitere Möglichkeit naturwissenschaftliche Bildung im Waldkindergarten anzubieten.
Soziale- und kulturelle Bildung
Die Umgebung selbst bietet mit ihren ständigen Veränderungen viele Anlässe zur Kommunikation. Aber auch durch die „Spielzeugfreie“ Umgebung werden Spielpartner und Sprache nicht durch Dinge ersetzt, sondern mit sprachlicher Erläuterung ins Spiel gebracht.
Musisch-ästhetische Bildung
Alles folgt einem natürlichem Rhythmus, den die Kinder miterleben und erfahren, wenn sie regelmäßig in der Natur sind (Sonnenauf- und -untergang, Wechsel der Jahreszeiten). Kinder ahmen Vogelstimmen nach, bauen Musikinstrumente aus Stöcken und Steinen.
Selbstvertrauen
Das Kind lernt viel über das eigene Tun. Es lernt seine Möglichkeiten und Grenzen im Wald einzuschätzen und Situationen vorsichtig zu bewältigen oder zu meiden.